Nachfolgend ein kurzes Update zu unserem finalen Reiseverlauf in Nord-Thailand.
Ja wie ihr seht die 762 Kurven von Pai nach ChiangMai haben wir ein zweites mal überlebt, was aber in Anbetracht des Fahrers, es war mit Abstand der verrückteste, wahnsinnigste Fahrer den wir jemals erlebt haben, an ein Wunder grenzt ! Mit einer Stunde Verspätung, die der Fahrer auf dieser Strecke praktisch wieder aufgeholt hat ging es zurück. Überholmanöver bei Nullsicht waren die Regel und wir schlossen regelmäßig die Augen, anders war es nicht auszuhalten.Mehr als einmal haben wir und alle Mitreisenden auf dieser Höllenfahrt mit dem Leben abgeschlossen. Buddha sei Dank, er hat all unsere Gebete erhört, ist es gut gegangen.
Am Abend hatten wir ein weiteres Abenteuer, das wir grundsätzlich auch nicht gebucht hatten: Stromausfall in ChiangMai. Ein schwerer Gewittersturm fegte über die Stadt kurz nachdem wir unser Quartier bezogen hatten. Zahlreiche geknickte Bäume haben diverse Stromleitungen abgerissen. So kamen wir zu einer unfreiwilligen Candellightparty :-)
Nun kein Strom bedeutet auch kein Ventilator im Zimmer. Übrigens Zimmer ist der falsche Ausdruck. Es war ein echtes Loch, aber für eine Nacht musste es reichen. zB. war unser "Fenster" mit Karton vollständig zugeklebt.Entsprechend stickig war es daher. Wir haben den Karton sofort heruntergerissen, um dann in einer nächtlichen Bastelaktion das löchrige Mosqitogitter, das uns bei dieser Aktion gleich ins Bett entgegengefallen ist, notdürftig mit Leukoplast wieder zu befestigen. Also saßen wir mit zahlreichen anderen Schicksalsgenossen bei Bier, das wir uns, mit Taschenlampen bewaffnet, in einem Geschäft um's Eck besorgt haben, und bei Kerzenlicht (natürlich erst als sich der Sturm gelegt hat) in der Lobby des Guesthouses und warteten darauf dass der Strom wieder zurückkommt. Erfreulicherweise, war dies in unserem Viertel bereits nach zwei Stunden der Fall ..... wieder Glück gehabt :-)
Manche hat es echt blöd erwischt in dieser Nacht. So erfuhren wir später von Travellern die in einem 7Eleven Laden (Supermarktkette in Thailand mit 24 Stunden Service) in der Dunkelheit eingeschlossen waren, denn die elektrischen Türen hatten natürlich auch versagt und ließen sich nicht manuell öffnen.
Am nächsten Tag ging es dann mit einem Minivan über ChiangRei, wo wir den berühmten "Weißen Tempel"
besuchten, weiter nach Chiang Khong dem Grenzort an der thailändisch-laotischen Grenze.
Zur Abwechslung einmal kein ausgetrocknetes Reisfeld |
Dann hieß es warten. Wir standen wieder einmal irgendwo im Nirgendwo und harrten der Dinge wie es weitergehen würde. Warten ist eine der wichtigsten Tugenden, die man sich bei Reisen in diesen Ländern aneignen muß.Angeblich komme ein Tuk-Tuk Fahrer, der uns zu den Slowboats nach Luang Prabang bringen sollte.
Diese Zeit nutzten wir um beim einzigen ATM, den es erfreulicherweise in diesem Grenzort bereits gibt, Geld abzuheben. Ja und hier wurden wir von einer Sekunde zur anderen zu Millionären. Für gut 100 Euro bekommst du eine Million Kiep. An die hohen Preise muss man sich aber erst gewöhnen, man zuckt anfangs zusammen, wenn man sich ein Cola kauft und der Verkäufer verlangt 5000. Ah ja, sind ja eh nur 50 Cent ... ein Packerl Zigaretten zwischen 7000 - 10000 ... usw.... :-) Irgendwie haben wir die Rechnerei mit den italienischen Liras schon wieder verlernt, da war es ja damals zwischen Schilling und Lira ähnlich.
Nun man gewöhnt sich sehr schnell ans Millionärsdasein und lernt, dass auch Millionen schnell ausgegeben sind. Möglichkeiten dazu gibt es unzählige, auch in Laos
Nun nach ca. 1 Stunde tauchte statt einem TukTuk ein Minivan auf - das Tuk Tuk habe einen Platten. Nun wir hätten sowieso mehrere TukTuks für die Wartenden und ihr Gepäck gebraucht. Wir wuchteten das Gepäck ins Wageninnere, stiegen ein, pferchten uns zusammen, fuhren um ein paar Ecken um gleich auch wieder alles auszuladen und auszusteigen. Was war jetzt wieder los ? Es dauert einige Zeit, die wir dazu nutzten etwas zu Essen und zu trinken zu kaufen, bis jemand kam, der sich als Guide unserer Reiseagentur auswies. Angeblich gehe jetzt alles ganz schnell, wir müssen nur noch alle Reisepässe abgeben. Nun jeder zögerte etwas, den wer gibt schon gerne seinen Reisepass her, aber unser Guide beteuert wir bekommen sie auch gleich wieder zurück, dies dient nur zur Kontrolle der Namensliste für die Schiffbuchung und vereinfache den Ablauf, alles gehe dadurch schneller. Das erweckt Hoffnungen und wenn jeder seinen Pass hergibt, dann taten wir das mit gemischten Gefühlen eben auch. Wir haben sie wiederbekommen, eineinhalb Stunden später, von schnell war keine Rede und wir bekamen endlich ein jeder ein Bootsticket mit Sitzplatznummern. Als wir eine halbe Stunde später endlich mit Sack und Pack zu unseren Booten gehen durften turnten wir schwerbeladen, nachdem wir unser Platzticket hergezeigt hatten, ins erste Boot, um festzustellen hier gibt es keine Nummern. Es lagen zwar ein paar Zettel auf ein paar Sesseln aber die endeten mit Nr. 70 und wir hatten 137 und 138. Ahja hieß es, wir müssten doch ins andere Boot. Man stelle sich die Turnerei mit einem Riesengepäckstuck in einem schmalen niedrigen Boot vor, auch die klassischen Backpacker hatten größte Mühe sich mit ihren Doppelrucksäcken (ein riesiger am Rücken ein kleiner vorne am Bauch) im Schiffsinneren zu bewegen.Auch im zweiten Boot hielten wir vergeblich nach Nummern ausschau, dafür saßen dort schon etliche Leute die uns sagten: "Forget the fucking numbers look for a place !". Nun wir fanden eine Ecke für unsere Trollies und auch 2 freie Plätze. Das Schiff füllte sich mehr und mehr und irgendwann waren alle Plätze voll in beiden Schiffen, aber draußen standen noch etliche Leute.Natürlich wurden auch diese verstaut. Sie saßen dann irgendwo im Schiffsheck auf Gepäckstücken. Es wurde auch noch ein Moped an Bord gehievt und zahlreiche Reissäcke oder Ähnliches zwischen den Sitzen und Leuten verstaut und auch das Dach des Bootes wurde noch mit ein paar Schachteln und Säcken beladen. Oh Wunder, irgendwann war das Verladen abgeschlossen -wir sind auch nicht gleich am Pier versunken wie wir zwischenzeitlich vermutet haben- und das Schiff legte ab.
Die Fahrt entschädigte für alle Strapatzen und war wirklich schön. Eine der schönsten Landschaften die der nördliche Mekong zu bieten hat, tat sich links und rechts auf. Es war faszinierend das Land vom Fluß her kennenzulernen. Fischerhütten, Dörfer, Boote, Fischer, Goldwäscher, Kinder ....
Wir hatten nette Sitznachbarn, ein amerikanisches Paar, Chuck und Barbara aus Minnesota, mit denen wir uns schnell anfreundeten und viel Spaß hatten.
Auch der, in vielen Reiseforen als schrecklich bezeichnete, nächtliche Zwischenstopp in Pakpeng erwies sich als sehr angenehm. Wir hatten ein tadelloses Zimmer und ein wunderbares Abendessen in einem Lokal, das neben laotischer auch indische Küche anbot. Das einzig abenteuerliche war das Aussteigen aus den Booten in Pakpeng. Man musste sozusagen mit den schweren Gepäckstücken direkt von den Booten auf eine steile Felswand "springen". Es gab aber etliche lokale Helfer, die gegen einen geringen Obolus das Gepäck in den Ort hinaufschleppten. Davon machten wir selbstverständlch sehr gerne Gebrauch.
Der nächste Tag war vollkommen entspannt. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit den beiden Amis brachen wir bald in der Früh zur Bootsanlegestelle auf und konnten uns dadurch einen wunderbaren Platz, gleich hinter dem Schiffsführer sichern. Nach obligatem langen Warten, die Schiffe waren längst voll, aber aus unerklärlichen Gründen legten wir erst viel später als geplant ab. DasWetter war an diesem Tag leider etwas trüb und zeitweise regnete es sogar. Dafür war die Fahrt sehr abwechslungsreich, einige Stromschnellen wurden von unserem Kapitän bravourös gemeistert und das Wetter wurde im Tagesverlauf immer besser.
Die Tage in Luang Prapang sind und waren einfach nur schön. Wir verbrachten sie teilweise gemeinsam mit Chuck und Barbara. Die Weltkulturerbestadt bietet soviel für's Auge aber auch für den Magen. Es sind die französichen Konlonialhäuser, zum Teil verfallen zum Teil wunderbar restauriert, und natürlich die vielen Restaurantes die einen Mix aus laotischer und französisch beeinflusster Küche bieten. Dazwischen prägen unzählige buddhistische Tempel das Stadtbild. Die Stadt ist halbinselartig von den beiden Flüssen Mekong und dem kleinen Nam Khan eingeschlossen, was zahlreiche interessante Ausblicke bietet. Bambusbrücken, Boote, dazwischen unzählige Mönche -alles sehr exotisch. Jeden Tag gibt es um 6 Uhr früh eine Prozession der Mönche durch den Ort. Am Strassenrand stehen die Menschen und geben den Mönchen Reis, Früchte und Geld.
Die Menschen sind unglaublich freundlich, für uns sind es die freundlichsten Asiaten die wir bisher kennengelernt durften.
Überhaupt haben wir uns hier sehr heimisch gefühlt und es kam erstmals das Gefühl auf, dies ist ein Platz an dem wir uns vorstellen könnten zu leben. Zumindest für einige Zeit.
Besuch bei ein paar Buddhas am Hausberg von Luang Prabang |
Nun wir hatten ohnehin vor einige Trips teilweise mit einem Mietmotorrad in die nähere und weitere Umgebung von hier aus zu machen.Dafür haben wir nun genug Zeit. Doch morgen starten wir jedoch bereits mit einem Bus für ein paar Tage in die Hochebene der Provinz Xiangkhoang nach Phonsavan. Von hier aus werden wir die mystischen Plätze der "Plains of Jars" besuchen im Deutschen als "Ebene der Tonkrüge" bezeichnet, was eigentlich nicht stimmt, den es handelt sich dabei um eine unbekannte Megalithkultur die Steinkrüge mit bis zu 6 Tonnen Gewicht in der Landschaft verteilt hat. Mehr darüber im nächsten Blog, wenn wir wieder in Luang Prabang zurück sind. Vielleicht funktioniert dann auch der Fotoupload wieder.
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