Montag, 28. Januar 2013

REISEURLAUB

Auf Sommerfrische im "Luftkurort Pai"

Nun die bergige Kurvenstrecke haben wir nach gefühlten 3000 Kurven erfolgreich in halsbrecherischer Fahrt mit unserem Minivandriver in 4 Stunden hinter uns gebracht. Angeblich waren es nur 762 Kurven wie es überall in Pai angegeben wird. So steht es zumindest auf allen möglichen T-Shirts und örtlichen Souveniers.
Die am Straßenrand befindlichen Schilder waren eine glatte Untertreibung
T-shirt mit Infos zur Strecke :-)
Etwas verspannt vom Verspreizen im Minivan mit 12 Leuten + Gepäck und psychisch erschöpft von den abenteuerlichen Überholmanövern erreichten wir das Zentrum von Pai. Etwas geschockt waren wir vom Touristenauflauf und den vielen Minivans die nach und nach eintrafen. Wir zweifelten ob es eine gute Idee war hierherzufahren. Als erstes kümmerten wir uns einmal um ein ordentliches Mittagessen und stellten erfreut fest, dass hier alles deutlich billiger ist. Das war schon mal ein guter Anfang. Zwischenzeitlich trafen auch keine Minivans mehr ein und die Neuankömmlinge begannen sich im Ort offensichtlich auf Zimmersuche bereits zu verlaufen.Als nächstes buchten wir gleich ein Rückfahrticket für unseren Abreisetag nach ChiangMai. Auch das war billiger als das von ChingMai aus. Nachdem niemand im Ort zu wissen schien wo unser Resort ist, das wir übers Internet gebucht hatten, machten wir uns auf die Suche. Der nächste Glücksfall war ein junger Bursche mit Beiwagenmoped, der noch dazu gut Englisch sprach. Er machte sich mit seinem Mobiltelefon daran zu erkunden wo unser Quartier sei. Nach wenigen Minuten erhellte sich sein Gesicht. Er wisse es jetzt und er fährt uns samt Gepäck hin. Nachdem wir einen guten Preis ausgehandelt hatten (ist zwar immer noch das doppelte, was Einheimische zahlen) fuhr er uns mit seinem Moped, das sich ordentlich mit unserem Gewicht plagen musste, wir saßen ja mit Sack und Pack im Beiwagen , an den Ortsrand und wir waren auch schon da. Erfreut stellten wir fest, das die Anlage sozusagen in steinwurfweite von der "City" entfernt war und wir gemütlich zu Fuß alles erreichen werden können. Die nächste Überraschung war die gepflegte Anlage. Eine wunderschöne Gartenanlage mit Ausblick auf die umgebende Hügellandschaft bot sich uns. Schöne neue Bungalows in holzbauweise, keine Bambushütten, begrüßten uns. Nr. 8 von den 8 Hütten war die unsere. Zimmer, Bad, Terasse alles vom Feinsten.
Wir fielen glücklich auf die Sitzkissen unserer Terasse und genossen die Stille die uns umgab. Ja hier ließ es sich aushalten und wir freuten uns wie kleine Kinder über unsere Häuschen im Grünen.
Abendausblick von unserer Terasse Richtung Süden- vom "Bananenzaun" konnten wir wunderbar schmeckende Bananen frisch vom Baum pflücken.
Der zunächst von uns ursprünglich gar nicht geplante Besuch von Pai hat sich als voller Glücksgriff herausgestellt. Wir haben von diesem Ort das erste Mal von einem Schweizer Pärchen in Kambodscha gehört, die uns diesen Platz sehr empfohlen haben. Man sieht es zahlt sich immer wieder aus auf Tipps, die man unterwegs bekommt zu hören und seine Reise flexibel zu gestalten. Ein Reggae-Musikfestival, wie gerüchteweise angekündigt, gab es zwar dieses Jahr nicht, aber dafür war Pai ein Platz an dem wir wunderbar relaxen konnten. Hier lässt es sich wirklich gut leben. Nicht nur, dass der Ort alles an Infrastruktur bietet was man sich vorstellen kann, sondern  auch das Klima ist ein Traum. Angenehme trockene Wärme unter Tags und sehr kühle Nächte, frei von Mosqitos trugen zur Erholung bei.  Es war wie Urlaub auf einer Berghütte bei uns im Sommer. 6 Nächte haben wir hier gebucht. Es war dies der ideale Platz zum Kräftetanken und das idealerweise ziemlich genau zeitlich in der Mitte unserer Langzeitreise.

Hier haben wir echt Urlaub vom Reisen gemacht. Es gibt ihn also doch noch den Urlaub ;-)

In Pai haben wir nur Highlights erlebt und uns einfach sauwohl gefühlt. Pai ist ein skurieles Dörfchen und immer für Überraschungen gut.


Pai bietet immer ein buntes Bild. Die Häuser, die Menschen, einfach Alles.

Eine kleine Auswahl an Reissorten
Allerlei Suppen im Plastiksackerl zum Mitnehmen
Jeden Abend verwandelt sich Pai in einen riesigen Nachtmarkt mit allem Kitsch und Klamauk den man sich nur vorstellen kann, dazwischen auch Kunsthandwerk und vor allem viele "local food" - Angebote.
Mondaufgang von unserer Terasse aus fotografiert
Bar bei Tag und bei Nacht
Unsere Cocktailbar
Die letzten Hippies von Pai
Am Abend gab's immer irgendwo Livemusik.........


.......so haben wir zB. einen wunderschönen Abend bei Lagerfeuer auf einer kleinen Lichtung bei einer Kunst-Galerie am Berg verbracht. Rund um das Feuer gab es kulinarische Köstlichkeiten, angerichtet in Palmenblätter. Würzig, exotisch, unbekannt aber einfach gut. Die Bühne war eine "Open -Stage", also jeder der Lust hatte konnte mit seinem Instrument auf die Bühne kommen und mit-"jammen". Ja es war wirklich cool mitzuverfolgen, was sich da so musikalisch entwickelte. Of schräg, oft überraschend gut. Es war schön am Feuer zu sitzen, ja ein Feuer braucht man bei den kühlen Nächten in Pais Bergwelt, so heiß es am Tag auch wird.
Ein schönes nächtliches Schauspiel sind auch immer die Glückslaternen, die in diesem Land immer wieder gerne gestartet werden.
Aber auch gegen die Hitze am Tag haben wir ein probates Mittel gefunden, nämlich einen zauberhaften Swimmingpool in einer kleinen Hüttenanlage mit traumhaftem Ausblick auf die Hügel rund um Pai.
Die Wassertemperatur ist zwar nur etwas für Hartgesottene, aber "We are from Austria" somit kein Problem für uns und somit gehörte der Pool uns meistens ganz alleine :-)
Diese Motto trifft den Lifestyle von Pai perfekt
Sogar Katzen und Hunde relaxen hier am Pool
An all diesen Plätzen haben wir eine Ahnung bekommen, wie ruhig es früher hier einmal im ganzen Ort gewesen sein muss, bevor der Lonely Planet Pai als "Geheimtipp" publiziert hat und nur ein paar Aussteiger und Hippiekolonien hierhergefunden haben. Heute ist's mit 'Lonely Pai" vorbei,
aber trotzdem noch sehr entspannt, auch wenn das so mancher "Einheimische" etwas anders sieht. Wir haben einige dieser Aussteiger kennengelernt, Italiener, Amerikaner ..... jeder hat bestätigt, dass die touristische Entwicklung in Pai innerhalb der letzten 5 Jahre explosionsartig verlaufen ist.  Ja so ist es eben auf der Welt. Einer entdeckt das ultimative Plätzchen, schon kommen die nächsten 1000 und dann werden es Hunderttausende ........ jeder Reisende trägt, somit auch wir, dazu bei. Aber Gott sei Dank ist unser Planet doch groß genug und somit verteilen sich die Massen letztendlich. Man kann nur auf die selbstregulierenden Kräfte hoffen, denn wenn es wo überfüllt ist, wendet sich der Tross normalerweise wieder ab. Spannend wird es sicher wenn die asiatischen Touristen noch mehr werden und damit ist definitiv zu rechnen, eine kleine Kostprobe davon haben wir ja schon in Kambodscha kennenlernen dürfen. Das Tourismusgeschäft mit asiatischen Ländern hat ein riesiges Entwicklungspotential, wenn man zB. nach China blickt.......und diese Völker sind Menschenmassen gegenüber sicher wesentlich resistenter als wir Europäer, wird sicher eine spannende Entwicklung.
Tourismusauswüchse hin oder her, wir haben auch hier in Pai die Fun und Action-Angebote Links liegen gelassen - mit uns ist einfach kein Geld zu verdienen. Vor allem haben wir auch keinen Besuch in einem Village der Longneck-Frauen gemacht, die auf jeder Reisekatalogseite zu sehen sind, bekannt durch ihre langen mit Messingreifen umkleideten Hälse. Diese Mädchen/Frauen nehmen (besser gesagt müssen) diese Tortour heute nur mehr aus touristischen Gründen auf sich und diesen Unsinn wollten wir auf keinen Fall unterstützen. Der ürsprüngliche Sinn den Hals vor Tigerbissen zu schützen ist heute nicht mehr gegeben und das Bezahlen für Fotos von sogenannten Tribal-People, die in reinen Schaudörfern wohnen überlassen wir gerne Anderen.
 Trotzdem habe ich ein Bild gemacht, denn wenn man ganz genau schaut verstecken sich unter manchen Gewändern, gut geschützt vor den Blicken von Touristen, Longneckhälse bestens getarnt und von diversen Männern umringt und bewacht.
Das einzig Touristische das wir hier doch gemacht haben war ein Elephantenritt, weil wir zu neugierig waren, wie es sich auf einem Elefanten reitet.
Wir haben dies in klassischer Expeditionsmanier getan, so wie man früher in den alten Abenteuerbüchern auf jeder Seite finden konnte. Also mit Elephantenreiter und Beförderungskorb.
Unser Elefant hatte nicht so schwer zu tragen
Wir waren offensichtlich Zwei der Wenigen, die dieses antiquierte Angebot in Anspruch genommen haben - viel zu wenig "Action und Adventure" ;-)
Die Elefanten werden gut gehalten und müssen ohnehin bewegt werden.Unser Eindruck:Viel haben sie hier offensichtlich nicht zu tun. Es ist vor uns niemand geritten und nach uns auch nicht. Uns hat es Spass gemacht und unserem Elefanten waren wir offensichtlich auch nicht zu schwer. Besonders hat uns das Wandern inmitten des Flusses gefallen. Nachfolgend davon ein paar fotografische Eindrücke.
Wir können uns jetzt gut vorstellen, wie beschwerlich tage-, ja wochenlange Ritte, wie sie früher klassische Expeditionen in den Dschungel erfordert haben,  gewesen sein müssen. Wir würden jedenfalls keinen ganzen Tag auf dem Rücken eines Elefanten verbringen wollen, und das obwohl wir seefest sind, aber das Geschaukel am Elefantenrücken ist doch etwas ungewohnt und anderes als eine Bootsfahrt.

Aber lieb sind sie die großen Kerle .... äh, sorry es waren Mädls.
Meine 2 Mädls ;-)
Wie geht's weiter ? Viel "Übersiedlerei" ist wieder angesagt. Minivans, Busse, Boote alles ist im Programm. Nun als erstes werden wir die Kurven nach ChiangMai Wohl oder Übel wieder zurückfahren müssen. Nach einer Nacht hier geht es am nächsten Tag  im Bus nach ChiangRai und von da weiter im Bus zur laotischen Grenze wo wir nächtigen werden. Wir werden den Mekong zwei Tage lang mit Slowboats abwärts fahren, irgendwo im Dschungel übernachten und dann in Luang Prabang ankommen. All dies ist von uns bereits organisiert, inklusiv dem Quartier in Luang Prabang. Wir beschäftigen uns planungsmäßig natürlich bereits mit der Weiterfahrt in Laos, mit Inlandflügen in die Hochebenen von Laos, um die Überreste einer geheimnisvollen asiatischen Megalithkultur besichtigen zu können und mit der Fahrt nach Vientiane der Hauptstadt von Laos.. Wir werden, wenn wir alles unbeschadet überstanden haben zum Ende der ersten Februarwoche berichten, Internetverbindung wie immer vorausgesetzt ;-)